Erneuerung im Rütihof-Rebberg

Die Neuanlage ermöglicht eine Geländeanpassung und schafft Platz für mehr Ökologie.

Die terrassierte Räuschling-Anlage hinter der Rütihof-Schüür (waagrechte Reihen) ist in die Jahre gekommen: die Pfähle mit dem Drahtrahmen stehen krumm und schief und die schmalen, nicht mechanisierbaren Terrassen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Auch die angrenzende Gewürztraminer-Anlage im Direktzug (Reihen in der Falllinie) aus dem 1970 muss erneuert werden. Der Hang ist sehr steil, und das Gefälle verläuft unregelmässig mit Mulden und seitlich abfallenden Partien.

Die wichtigste Vorbereitung bei einer Anlagenerneuerung ist die Sicherung der Produktionsmengen, denn Räuschling und Gewürztraminer sind sehr wichtige Weine in unserem Sortiment. Bereits vor vier Jahren haben wir daher am andern Ende des Rütihof-Rebbergs diese Sorten neu angepflanzt – im Herbst 2021 werden sie erstmals einen Voll-Ertrag liefern.

Rodung der alten Anlagen im Dezember 2020

Die Rodung, Neugestaltung und Neupflanzung der Parzelle erfolgt in Etappen. Vor zwei Jahren haben wir die steilste Partie gerodet, abhumusiert und den Humus in einem Depot angelegt – viele Spaziergänger haben uns auf den grossen Hügel mitten im Rebhang angesprochen! Die zweite Etappe der Arbeiten begann im Dezember letzten Jahres mit der Rodung der alten Räuschling- und Gewürztraminer-Reben und dem Abräumen der Anlagen. Auf dem freien Hang kann nun mit dem zwischengelagerten Humus das Gelände ausgeglichen werden – eine anspruchsvolle, nicht ganz ungefährliche Baggerarbeit, die wir durch erfahrene Spezialisten ausführen lassen.

Baggerballett im Steilhang

Es ist eine Freude, nun mit der Planung der Neupflanzung zu beginnen! Für die ganze Parzelle haben wir neue, robuste Weissweinsorten vorgesehen. Einen ersten Teil bepflanzen wir dieses Jahr mit Sauvignac, eine aromaintenisve Traube im Sauvignon blanc-Stil, die kaum gespritzt werden muss. Bis wir davon den ersten Wein keltern können, müssen wir uns allerdings nochmals ein paar Jahre gedulden.

Bereit für die Neupflanzung

Den steilsten Teil des Rebberges haben wir aus der Bewirtschaftung genommen und mit Unterstützung durch das Naturnetz Pfannenstil eine ökologisch wertvolle Trockenwiese angelegt. Trockenwiesen beherbergen viele seltene Pflanzen- und Tierarten und gedeihen nur auf sehr nährstoffarmen und gut besonnten Böden. Dafür sind die sehr steilen, abhumusierten Flächen ideal. Die erste Einsaat erfolgte vor zwei Jahren und wir konnten uns bereits an vielen bunten Blumen erfreuen. Zusätzlich errichten wir kleine Trockenmauer-Terrassen und bepflanzen diese mit Weinbergpfirsich-Bäumchen.

So freuen wir uns auf einen gut zu bewirtschaftenden, schönen Rebberg mit spannenden, neuen Rebsorten und auf ein Stück Natur, wo es kreucht und fleucht und feine Weinbergpfirsiche reifen!